Die Türkei muss einen schweren Schlag hinnehmen, nachdem mehrere zentralasiatische Staaten kürzlich die Republik Zypern anerkannt haben. Diese Entscheidung, die von der Europäischen Union gefördert wurde, schwächt Ankaras Position auf der internationalen Bühne und bringt den Zusammenhalt in der „turksprachigen Welt“ ins Wanken.
Zwischen Dezember 2024 und Ende März 2025 haben Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan jeweils diplomatische Vertreter in der Republik Zypern, die seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist, ernannt, berichtet The Times of Central Asia.
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Als vereinsgetragene, unabhängige Plattform lebt Novastan vom Enthusiasmus seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen – und von eurer Unterstützung!Diese Entscheidung bestätigt die Anerkennung der Souveränität der Republik Zypern und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der zentralasiatischen Diplomatie dar. Kasachstan eröffnete daraufhin eine Botschaft in Nikosia, während Usbekistan und Turkmenistan ihre Botschafter in Italien akkreditierten, um auch Zypern zu vertreten.
Darüber hinaus unterzeichneten die drei Länder auf dem EU-Zentralasien-Gipfel am 3. und 4. April 2025 in Samarkand eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Resolutionen 541 (von 1983) und 550 (von 1984) des UN-Sicherheitsrats unterstützen und die Türkische Republik Nordzypern (TRNZ) als illegale Einheit betrachten, wie The Diplomat berichtet.
Druck aus Europa
Die Rolle der Europäischen Union ist nicht zu unterschätzen, wenn es darum geht, diese zentralasiatische Wende in der Zypernfrage zu erklären. Die Anerkennung erfolgte kurz vor der Ankündigung der EU, 12 Milliarden Euro in Zentralasien zu investieren, die unter anderem Infrastruktur, Wasser und Energie abdecken. The Times of Central Asia weist darauf hin, dass die künftige Zusammenarbeit zwischen der EU und Zentralasien ausdrücklich an die Einhaltung der UN-Resolutionen zu Zypern geknüpft ist.
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Bereits im September 2023 hatte die EU die zentralasiatischen Staaten davor gewarnt, die TRNZ im Rahmen der Organisation der Turkstaaten (OTS) anzuerkennen, und auf mögliche Konsequenzen hingewiesen.
Verrat in den Augen der Türkei
Seit 1974 ist die Türkei das einzige Land, das die TRNZ anerkennt. Laut The EurAsian Times hoffte Ankara, die 2009 „zur Förderung der türkischen Einheit“ gegründete OTS zu nutzen, um die Legitimität von Nordzypern zu stärken. Die Ernennung von Botschaftern in der Republik Zypern durch Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan wurde daraufhin als herber Rückschlag für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gewertet.
Laut The Diplomat schwiegen die türkischen Behörden bislang, doch mehrere Beamte der TRNZ machten ihrem Ärger Luft. Der Verkehrsminister Nordzyperns, Erhan Arıklı, erklärte, dass die Entscheidung der drei Turkstaaten „inakzeptabel“ sei. Auch der Vorsitzende der rechtsextremen Partei Büyük Birlik, Mustafa Destici, sprach von einem „Verrat“.
Bruch innerhalb der Organisation der Turkstaaten
Die Anerkennung Zyperns durch drei Mitglieder der OTS schwächt den Zusammenhalt der Organisation, die eigentlich dazu gedacht ist, die turksprachigen Staaten zu vereinen. Gemäß The Diplomat, wird der nächste Gipfel der OTS im Oktober 2025 in Baku ein Test sein, um zu beurteilen, ob die TRNZ noch an den Treffen teilnehmen kann.
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Murad Nasibov, Autor des Eurasian Geopolitical Reader, spricht von der Gefahr einer Marginalisierung Nordzyperns und sagt sogar einen schrittweisen Ausschluss der TRNZ von den Gipfeltreffen voraus, außer in der Türkei und in Aserbaidschan.
Geopolitische Neuausrichtung Zentralasiens
Die Entscheidung der zentralasiatischen Turkstaaten ist Teil einer diversifizierten Außenpolitik, die darauf abzielt, den russischen und chinesischen Einflüssen mit besseren Verbindungen zum Westen entgegenzuwirken. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 verfolgen die zentralasiatischen Staaten eine Multivektorstrategie und bauen ihre Beziehungen zum Westen aus.
Laut der iranischen Nachrichtenagentur Taghrib News besagt das im April 2025 in Samarkand unterzeichnete Abkommen, dass die Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und Zentralasien von der Achtung des Prinzips der Souveränität und der territorialen Integrität abhänge, was jegliche Anerkennung der TRNZ ausschließe.
Laut the EurAsian Times stelle diese plötzliche Anpassung der zentralasiatischen Länder an die europäische Position einen persönlichen Rückschlag für Recep Tayyip Erdoğan dar, der auf die OTS gesetzt hatte, um sein Projekt des „Panturkismus“ voranzutreiben.
Nine Apperry für Novastan
Aus dem Französischen von Michèle Häfliger
DerAufklärer, 2025-05-28
Was bringt eine Anerkennung anderer Staaten, wenn die Realität eine Andere ist? Es ist realistisch gedacht nur eine 2 Staaten Lösung möglich. Zudem ist es gar nicht nötig als Staat anerkannt zu werden, um ein Staat zu sein, denn de jure ist Nordzypern ein international anerkannter Staat laut der Montevideo Konversation, sie erfüllt alle Bedingungen. Die Anerkennung anderer Staaten ist nur politisch und hat die jure keine Bedeutung, sie ist halt nur wichtig für wirtschaftlichen Wachstum. Zudem sind sie viele nicht bewusst, dass die Türkei Recht hat, denn es gibt ein Zürcher und Londoner Abkommen die gemeinsam von griechischen und türkischen Zyprioten vor der Teilung unterzeichnet wurden und heute noch rechtskräftig sind, dort ist Unter Anderem die Türkei ein Garantstaat und darf bei illegalen Handlungen einstreiten, genau auf diese Rechtsbasis hat sie sich beruht und musste intervenieren. Wieso? Da es damals in Griechenland eine Militärdiktatur gab, auf der Insel Zypern hingegen wurde nach schwierigen Verhandlungen endlich gemeinsam ein Grundgesetz gemacht was rechtsgültig ist, doch dem geistigen Führer auf Zypern, in dem Fall dem Bischof hat es nicht gefallen, da er auf Hass, Diskriminierung, Spaltung setzte und wollte das türkische Zyprioten die Jahrhunderte nach den Venezianern ein Teil der Insel waren nicht haben, vertreiben, auslöschen. Er war ein religiös fanatischer Bischof und statt ein friedliches Miteinander ging es ihm um Religionskriege. Genau dieser Tyrann stürzte das bestehende Gebilde und den bestehenden zypriotischen Präsidenten und etablierte sich als Diktator, aus der EOKA die eine Freiheitsbewegung war um sich von der Kolonie der Briten zu lösen was auch geschah, entstand eine Abspaltung dessen, die EOKA-B, eine bewaffnete Terrororganisation. Ab dem Zeitpunkt begann ein Völkermord an den türkischen Zyprioten, sie wurden gezielt aufgesucht, gefoltert, ermordet und vertrieben. Das Ziel war klar die Ermordung und Vertreibung türkischer Zyprioten, obwohl gemeinsam ein Grundgesetz geschaffen wurde, doch ein religiös fanatischer und rechtsextremer Teil der griechischen Zyprioten wollten die Existenz der türkischen Zyprioten und deren Rechte nicht wahrhaben und hatten Machtphantasien gekoppelt an den Hellenismus. Tausende türkische Zyprioten wurden Opfer eines Völkermordes, was von der Welt totgeschwiegen wird. Es sind zahlreiche Dokumente vorhanden die es belegen. Auch gab es beispielsweise eine zypriotische Politikerin, die sich öffentlich dafür entschuldigt hatte. Gibt sogar griechisch zypriotische Täter die öffentlich Ihre Taten zugegeben haben in Interviews. In Folge dessen haben sich die türkischen Zyprioten bewaffnen müssen, um sich gegen diesen Völkermord zu wehren und nicht aus Lust und Laune, genau wie das türkische Militär, denn dieser Bischof wollte zusammen mit der Militärdiktatur in Griechenland die Insel an Griechenland annektieren, was ausdrücklich im Grundgesetz Zypern verboten war und bei Missachtung ein Garantstaat selbstständig intervenieren kann, und genau beruhend auf diese Rechtsbasis hat das türkische Militär aus der Türkei interveniert, es war völlig legal und gesetzestreu. Jetzt wird man sich fragen, wieso sind sie dann nicht wieder abgezogen, ganz einfach, nach einem Völkermord an die türkischen Zyprioten ist das Vertrauen lebenslang geschädigt und das türkische Militär dient als Schutz, um erneut solch einen Vorfall zu vermieden und leider gibt es bis heute Rechtsextreme auf der griechisch zypriotischen Seite, habe letztens Videos gesehen, wo das griechisch zypriotische Militär mit Hassreden patrouilliert und ein Bischof immer von der Vertreibung von türkischen Zyprioten redet, denkt man ernsthaft die Türkei zieht dann das Militär ab? Sicherlich nicht. Der griechisch zypriotische Präsident verbreitet, dass die EOKA toll war, obwohl bevor diese abgespalten wurde schon damals Häuser der türkischer Zyprioten markiert hat und angegriffen. Während es auf der türkisch zypriotischen Seite keine Rechtsextremen existieren, historisch bedingt sind diese Menschen passiv und friedlich, es gibt keinerlei negativen Klang gegen griechisch zypriotischen Menschen, während es leider umgekehrt nicht so ist. Daher wird es nicht ein gemeinsames Zypern geben können, es ist realitätsfern. Es haben sich bereits zwei verschiedene Staaten entwickelt und es ist über 50 Jahre her, eine Vereinigung ist unmöglich, zu Mal die griechischen Zyprioten auf dem Besitz türkischer Zyprioten alles mögliche gebaut haben und die türkischen Zyprioten umgekehrt auf griechisch zypriotischen Grundstücken, das in der Praxis zu regulieren nach über 50 Jahren ist unmöglich, zu Mal es nicht darum geht, es geht um die Sicherheit und das Vertrauen. Das Vertrauen wurde lebenslänglich zerstört und es gibt auch kein Interesse bei die griechischen Zyprioten das Vertrauen herzustellen. Klar gibt es auch dort tolle Menschen, aber leider auch Menschen die mit Hass auf türkische Zyprioten nur aufgrund Ihrer Ethnie schauen, während es umgekehrt gar nicht der Fall ist. Es wird auch nicht aufgearbeitet und kein Bewusstsein geschaffen für diesen Völkermord, ganz im Gegenteil werden die Türken als Aggressor dargestellt, ohne sich mit den Tatsachen zu beschäftigen. Mit der immer weiteren Bedeutung der Türkei als geopolitischer Akteur durch militärische Stärkung und später durch wirtschaftliche Stärkung durch Öl und Gasfunde wird früher oder später Nordzypern anerkannt werden, von dieser Realität kann keiner entkommen. Zudem stimmt es nicht ganz, dass Nordzypern nicht anerkannt wird, denn Länder wie Pakistan und Co. haben Nordzypern anerkannt, doch die USA agiert wie ein Mafiagebilde und erpresst andere Staaten, damit sie nicht souverän entscheiden können, daher wurde die Anerkennung zurückgezogen. Es würden viel mehr Staaten Nordzypern erkennen, doch durch die Erpressungen der USA und der EU durch Embargos können viele die Anerkennung nicht umsetzen, und auf dieser Basis erwähnen, dass Nordzypern gar nicht anerkannt wird ist absurd. Westeuropa sollte das alles aufarbeiten. Auch die Aufnahme Zyperns in die EU ist rechtswidrig, da in den Zürcher und Londoner Abkommen steht, dass es verboten es sich einem anderen Bündnis, einer anderen Gemeinschaft anzuschließen, dafür benötigt es nämlich auch die Zustimmung der Türkei als Garant und den türkischen Zyprioten, dies wurde missachtet. Das ganze Gerüst wurde auch Rechtswidrigkeit aufgebaut. Genau diese Tatsachen werden in Westeuropa verheimlicht, genau wie man damals verheimlichen wollte als Kirche, dass die Erde keine Kugel ist und nicht der Mittelpunkt, sondern weiterhin die Leute reinlegen wollte, dass es eine Scheibe wäre, doch die Wahrheit kannst du nicht für immer verbergen. Die einzige Lösung vom Ganzen ist, Nordzypern anzuerkennen, für den Weltfrieden, für die gegenseitigen positiven Beziehungen, für den Respekt. Anderweitig stellt man sich einfach selber ein Bein und verursacht unnötige Konflikte. Das ist das ganze Thema zusammengefasst. Wie erwähnt sind Anerkennungen de jure nicht notwendig von anderen Staaten, die Montevideo Konvention definiert bereits, wann ein Staat ein Staat ist, Nordzypern ist de jure ein Staat, ob Staaten es politisch erkennen ist de jure irrelevant.
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